Liebe und Hiebe 05
Ağu 13, 2024 // By:analsex // No Comment
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Endlich haben Sie wieder Zeit für mich, Nina. Ihr Manuskript hat mich ehrlich beeindruckt. Sie haben eine natürliche Begabung fürs Erzählen. Ihre Schilderung des Aufeinandertreffens von Tim und Frau Doktor Schultheiss hat mir stellenweise beim Lesen regelrecht den Atem genommen. Aber als Journalistin hätte ich so liebend gerne zwischendurch Fragen gestellt, nachgehakt und nach noch mehr Details verlangt. Umso besser, dass wir uns jetzt endlich wieder persönlich gegenüber sitzen.
Ich freue mich auch. Das Schreiben ist doch eine einsame Kunst, und ihre nicht zu übersehende Begeisterung für die Materie macht das unmittelbare Gespräch umso vergnüglicher. Sie hätten wahrscheinlich noch Einiges aus mir herausgekitzelt. Also, schießen sie los. Was wollen Sie wissen?
Ich komme gleich zur Sache: Haben sie selbst denn auch schon einmal mit einem der Männer aus ihrem Gym gekämpft?
Ich dachte mir schon, dass Sie das interessiert. Aber nein, aus meinem unmittelbaren Freundeskreis nicht.
Schade, das wäre jetzt bestimmt interessant geworden…
Warten Sie ab. Irgendwann war ich so gut, dass ich im Gym keine angemessenen Gegnerinnen mehr finden konnte, und mit Tanja auf die Matte zu gehen war zwar furios, die Herausforderung war allerdings eher erotisch als sportlich. Ich hätte mich aber gerne weiterentwickelt. Wollte ich nicht ins Profilager wechseln, dann gingen mir so langsam die Optionen aus. Denn eine Karriere als professionelle Kämpferin stand zu dem Zeitpunkt noch lange nicht zur Debatte…
Also doch gegen Männer…?
Mhm, ja, aber davon wollte ich Ihnen eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt erzählen. Erst einmal spielte sich noch so Manches zwischen uns Fünfen ab.
Sie meinen Tanja, Frau Dr. Schultheiss, Yannick, Tim und sie selbst?
Richtig. In meinem Manuskript habe ich ihnen ja schon ausführlich davon berichtet, wie wir zueinander gefunden haben. In der Folgezeit wurden wir so etwas wie eine Clique. Nicht, dass wir jeden Tag zusammenhingen. Aber man suchte während oder nach dem Training den Kontakt, plauderte, riss Witze und Zoten und tauschte auch schon mal etwas Privates aus. Wenn Frau Dr. Schultheiss ausnahmsweise einmal nicht perfekt gestylt und superpünktlich zum Training erschien, wie es sonst ihre Art war, dann mutmaßten Tanja und ich sofort, dass sie den gutbestückten Knaben am Abend zuvor mal wieder so richtig zu Schanden geritten hatte (oder er sie, das konnte man nie so genau beurteilen).
Zwischen Yannick, Tanja und mir funkte es ebenfalls heftig. Obwohl wir bis dahin nicht zu dritt in der Kiste gelandet waren. Mir wurde aber schnell klar, dass Tanjas eiskalter Killerinstinkt im Ring Yannick mindestens genauso heiß machte wie mich. So begann er, uns bei unseren abendlichen Aufeinandertreffen im Gym zu sekundieren. Und dann knisterte es jedes Mal schon, wenn er uns abwechselnd beim Bandagieren und Vorbereiten half. Tanja und ich beobachteten eifersüchtig, wen er wohl zuvorkommender behandelte. Wenn es schließlich ordentlich im Ring krachte, ließ er die neutrale Zurückhaltung fahren und feuerte meist diejenige von uns beiden an, die sich gerade in der Defensive befand: „Jetzt benutz doch endlich nochmal die Knie, Nina, die haben ihr doch eben so schön weh getan – Die will dich nur einschüchtern, die ist außer Puste, Tanja. Geh’ ran und box sie, los.”
Spätestens am dritten Abend hatte er irgendwann ungeniert die Hosen heruntergelassen und angefangen, seine Keule am Rand des Rings zu wixen – während Tanja und ich aufeinander eindroschen und versuchten, uns gegenseitig aus dem Viereck zu prügeln. Keuchend und zähneknirschend quetschte er seinen geschwollenen Schwanz, uns mit glänzenden Augen beobachtend. Tanja und ich waren so im Rausch des Kampfes, so sehr aufeinander fixiert, dass wir davon zunächst gar nichts mitbekamen. Als wir es endlich bemerkten, brachen wir den Kampf ohne lange Absprache ab, stürzten auf ihn los und vögelten uns dann zu dritt für den Rest des Abends dumm und dämlich. Yannick hatte genug für uns beide, und wenn er doch einmal verschnaufen musste, dann rubbelten Tanja und ich vor ihm aneinander herum, bis er wieder eisenhart war, und es ging hechelnd und schwitzend weiter.
Puuh… Und irgendwann stießen Tim und Frau Dr. Schultheiss dazu?
Nicht so direkt. Ganz so schnell geht das nun auch wieder nicht. Wir trafen uns ja schließlich nicht nur zum Sex. Frau Doktor vergnügte sich zunächst einmal nur mit Tim. Sie küssten und sie schlugen sich, sozusagen, hihi. Aber Sie erinnern sich sicher, dass da noch eine unausgesprochene Herausforderung im Raum stand. Nachdem Tanja und ich die beiden bei ihrer ersten Fick-Box-Orgie beobachtet hatten, da gab es doch diese Zickerei über Kraft und Schnelligkeit, Technik und Athletik…
Ich erinnere mich. Da war was zwischen Tanja und Frau Doktor…
Und genau das war auch in den folgenden Wochen immer wieder einmal ein Thema, über das gesprochen wurde. Beim Pratzentraining hatte Frau Dr. Schultheiss unseren Coach Joachim (Mitte Fünfzig und aufgrund seiner Leibesfülle um die Mitte von allen nur „Bärchen” genannt) yüreğir escort einmal quer durch den Ring getreten, dass er – ungelogen – vom Boden abhob. Was für eine Kraft, was für ein Kick!
Und Nicole, eine wirklich versierte Sparringspartnerin, humpelte noch tagelang nach einem hitzigen Gang mit Frau Doktor und war noch länger übersäht mit grünen und blauen Flecken in verschiedenen Schattierungen. Darüber tuschelten mittlerweile alle im Gym. Man fragte sich, warum „Dr. Faust”, wie sie nun genannt wurde, nicht ins Profilager wechselte.
„Die verdient in ihrem Job in kürzester Zeit mehr, als du jahrelang an der Weltspitze im Muay-Thai-Zirkus zusammentragen kannst. Muss doch nicht jede gleich ihre Leidenschaft zum Job machen”, räsonierte ich irgendwann nach dem Training mit Tanja in der Umkleide. „Mir geht die Ivan-Drago-Nummer dieser Alpha-Frau jedenfalls ganz schön auf den Keks”, zischte Tanja mir daraufhin zu zu. „Und überhaupt… Man könnte meinen, hier wüsste keiner mehr, worum es beim Thaiboxen eigentlich geht. Alle fahren bloß voll auf diese Kraftmeierei ab!” Lächelnd legte ich den Arm um sie. „Du wirst doch wohl nicht neidisch werden, Nummer Eins. Oder könnte es sein, dass du…?”
„Worauf du wetten kannst, Süße”, fiel Tanja mir ins Wort. „Ich werde sie knacken. Ich werde sie so richtig schön vermöbeln. Und dann wird hier wieder der nötige Ernst einkehren.” Sie war wirklich süß, wenn sie so angefressen war. Aber ich muss zugeben, dass mich der Gedanke an einen Tanz der beiden ausgesprochen reizte.
Sahen sie denn überhaupt eine Chance für Tanja?
Aber sicher doch. Ich wusste doch selbst aus allererster Quelle, wie hart und schnell Tanja war. Sie hat mich gelehrt, wie man einsteckt. Bei unseren regelmäßigen abendlichen Dates im Ring stand es manchmal auf Messers Schneide, aber geschlagen habe ich sie nie, höchstens in meinen feuchten Träumen. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt sogar ziemlich sicher, dass Tanja schnell mit dem Mythos der unbesiegbaren Amazone aufräumen würde. Ich wollte die beiden kämpfen sehen. Also beschloss ich, ein wenig nachzuhelfen. „Gib’s zu, du findest sie doch rattenscharf”, stichelte ich. „Herrgott, natürlich finde ich sie scharf”, zischte sie zurück. „Du müsstest doch selbst am besten wissen, was ich mit ihrem Traumkörper am liebsten anstellen würde. Erst massiere ich ihre Bauchdecke mit meinen Knien, dann streichele ich ihre Klit, bis sie japst und um Erlösung bettelt.”
Sie scheinen Tanja aber auch einfach zu gut zu kennen…
Mein Plan ging auf, das war aber auch nicht weiter verwunderlich. Das Knistern zwischen den beiden machte das Spiel einfach. Gegenüber Frau Doktor pries ich immer wieder Tanjas Schnelligkeit, Präzision und ihre enormen Nehmerqualitäten. Bei Tanja lobte ich den unglaublichen Wumms in Frau Doktors Armen und Beinen.
So dauerte es nicht lange, bis meine Heldinnen nach dem Training aneinandergerieten. „Ich werd’ dir deine Silikontitten weichklopfen, dass du dir wünschen wirst, du wärst mit mir ins Bett statt in den Ring gestiegen”, erwischte ich Tanja, wie sie die blonde Hünin angiftete, als sie sich in der Umkleide alleine wähnten. „Die sind echt, aber leider darfst du nicht mit ihnen spielen”, zischte die zurück. „Und wer hier wen weichklopft, wird sich noch zeigen, Kleines. Doch eines versichere ich dir: Ich werde dich nicht schnell umboxen. Nein, du wirst dich an mich erinnern, an jeden einzelnen Hieb, mit dem ich dir wehtun werde.”
„Nana, ihr Lieben. Anstatt hier herumzustreiten, sollten wir uns vielleicht endlich mal treffen. Es liegt doch eh schon lange in der Luft”, schaltete ich mich ein. Dieses verbale Gezicke machte mich noch wahnsinnig. Ich wollte endlich die Fäuste fliegen sehen. Und so wurde man sich schnell einig. Wir alle hatten uns ja nicht zum ersten Mal in den ungestörten späten Abendstunden im Gym getroffen. Hier wollten sie es untereinander austragen, nur mit Yannick und mir als Sekundanten. Einen Referee würden die beiden nicht brauchen. Bei aller Bissigkeit – unsportliches oder unfaires Verhalten hätte sich keine von ihnen nachsagen lassen wollen.
Also trafen sie sich…
…noch am selben Abend. Ich erspare ihnen jetzt die Details zu den Vorbereitungen, dem Aufwärmen, den Outfits. Sie haben sicher von meinen letzten Schilderungen schon ein Bild der beiden vor Augen.
Oh ja, bitte konzentrieren sie sich auf das Wesentliche…
Nun, als sie sich schließlich zwischen den Seilen gegenüberstanden wurde einem doch schlagartig bewusst, wie unterschiedlich die beiden waren. Das meine ich nicht nur in Bezug auf Aussehen und Athletik. Tanja wollte es sich – natürlich – nicht nehmen lassen, vor dem Fight den traditionellen Tanz aufzuführen, und so kniete sie jetzt auf dem Segeltuch, während die monoton antreibende Musik dazu vom Band erklang. Wie anmutig sie aussah! Mit kreisenden Armen und wiegenden Hüften schien sie ganz in sich selbst versunken. Nur ich wusste genau, dass sie weniger ihre Ahnen ehren, als viel mehr ihrer Gegnerin selbstbewusst ihre Gelassenheit demonstrieren wollte. „So mache ich es immer, bevor zara escort es Ernst wird, und so mache ich es auch heute.” Jede ihrer Gesten schien zu sagen: „Sieh hier meine Fäuste, sieh meine Knie, mit denen du gleich Bekanntschaft machen wirst.”
Frau Dr. Schultheiss beobachtete sie währenddessen mit blitzenden Augen. Sie selbst verzichtete auf das Ritual, begann aber nach einer Weile sich zu dehnen und zu strecken. In ihrer Ringecke legte sie die Beine abwechselnd auf den Pfosten, streckte sich und umarmte ihre Knie. Mühelos führte sie ihre Nasenspitze bis zum Knie und noch daran vorbei. Mit dem Anflug eines Lächelns hauchte sie einen Kuss erst auf das linke, wenig später auf das rechte. „Diese Babys wirst du gleich zu spüren bekommen. Und sie werden dir Schmerzen bereiten.” Das brauchte sie gar nicht auszusprechen. Es war verdammt beeindruckend, wie hoch ihre Füße in den pinkfarbenen Bandagen schon im Stand in die Luft ragten.
Diese knisternde Elektrizität schon vor dem eigentlichen Fight, diese Spannung. Sie müssen mich unbedingt einmal mitnehmen. Wie lief denn der Kampf ab? Bitte, erzählen Sie weiter…
Fasziniert schaute ich zu, wie sich die beiden jetzt in der Ringmitte dicht gegenüberstanden. Die athletische Frau Dr. Schultheiss habe ich Ihnen ja in meinem Text schon genauer beschrieben. Aber ich war aufs Neue beeindruckt. Und auch jetzt muss ich das Klischee von der perfekten Mischung aus Vollweib und Kämpferin wieder bemühen. Fast einen ganzen Kopf größer als die auch nicht gerade kleine Tanja, schaute sie aus einer Mischung aus Spott und Amusement auf ihre Gegnerin herab. „Oh Kleine, du hast ja keine Ahnung, worauf du dich hier eingelassen hast”, schien ihr Blick zu sagen. Angriffslustig schob Tanja den Unterkiefer vor und fauchte nur unverständlich durch den Mundschutz.
Ich ergriff das Wort: „Na schön, ihr beiden. Fünf Runden á drei Minuten. Wie bei unseren abendlichen Treffen üblich: Keine Punkte. Entweder ihr geht die volle Distanz, dann gibt es ein Händeschütteln, oder eine von euch beendet es vorzeitig. Und immer schön fair bleiben.” Da musste ich mir aber keine Sorgen machen…
Der Gong ertönte, und sie stürmten geradezu aufeinander los. Hier war vollkommen klar, dass beide keine Zeit mit Abtasten verbringen wollten. Ein kurzes respektvolles Abklatschen mit den Fäusten, und schon ging es mächtig zur Sache. Frau Doktors Fäuste zischten in schnellen Links-Rechts-Kombinationen durch die Luft während sie auf Tanja zu tänzelte. Hätte eine einzige dieser kraftvollen Attacken ihr Ziel platziert gefunden, die gute Tanja wäre schon nach wenigen Sekunden zu Boden gegangen. Aber Tanja hielt ihre Gegnerin klug mit federnden Teep-Kicks auf Distanz, und Frau Doktor zischte gereizt, wenn diese sich in ihre Bauchdecke bohrten.
„Super, Kleines, die machst du alle”, munterte ich sie auf, als der Gong die erste Runde beendete. Ich stellte einen Hocker in ihre Ecke und winkte sie zu mir. Langsam, aber immer noch mit festen und entschlossenen Schritten kam sie zu mir und ließ sich auf den Sitz plumpsen. Von hinten legte ich ihr die Hände sanft auf ihre sich gleichmäßig hebenden und senkenden Schultern. Tanjas Erregung war deutlich zu spüren, geradewegs als sei es meine eigene, als ich ihr sanft den Nacken knetete.
Als die beiden Streithennen zur zweiten Runde in die Mitte des Rings traten, glänzten ihre Körper schon vor Schweiß. Durch meine aufmunternde und anregende Behandlung in der kurzen Pause sichtlich angestachelt hüpfte Tanja der blonden Amazone leichtfüßig entgegen, geradewegs in eine knochentrockene und harte Rechte hinein, die ihren hübschen Bob aufwirbelte und ihren Kopf nach hinten schnappen ließ. Für einen kurzen Augenblick dachte ich schon, hier sei Schluss, so deutlich konnte man die Wucht dieses Treffers selbst von außerhalb des Rings spüren. Tanja taumelte rückwärts, aber sie fiel nicht. Der Treffer hatte gesessen, aber sie hatte gerade noch genug Zeit, sich zu schütteln und ihre Deckung zu sammeln, bevor ihre Gegnerin ihr mit grimmiger Miene nachsetzte und ihr eine Reihe donnernde Kicks und Hiebe um die Ohren sausen ließ.
Das hört sich aber nicht gut an für die liebe Tanja…
Ganz richtig, sie war nun eindeutig in die Defensive gedrängt. Und Frau Doktor war es natürlich nicht entgangen, dass Tanja durch die Rechte leicht benebelt war, dass ihre Reaktionen langsamer wurden. Sie konnte sich Zeit lassen und holte Tanja mehrere Male mit weit ausholenden und tief angesetzten Sweep-Kicks von den Beinen. Diese Tritte in die Unterschenkel können für die Gelenke sehr schmerzhaft sein. Jetzt wurde es richtig gefährlich für Tanja. Denn nach jeder dieser peitschenden Attacken hätte die blonde Bestraferin ihr mühelos den Rest geben können. Immer wieder segelte Tanja orientierungs- und deckungslos Richtung Ringboden. Ein blitzschneller Wechsel des Standbeins, und das rechte Knie von Frau Dr. Schultheiss zuckte dann rasch und gezielt vor, nur um mitten in der Bewegung abrupt innezuhalten. In diesem Moment wäre es für die Walküre ein leichtes gewesen, ihr hartes Knie in Tanjas hübsches Gesicht zu rammen und sie unwiderruflich ins Land zeytinburnu escort der Träume zu schicken. Aber sie tänzelte nur kurz zurück, patschte lächelnd die Fäuste gegeneinander und zwinkerte Tanja kurz zu, gerade so als wolle sie sagen: „Schau mal – wenn ich nur gewollt hätte – komm, es geht weiter…”
Im Muay Thai sind Attacken gegen den fallenden Gegner nämlich keineswegs verboten – erst wenn der Gegner am Boden liegt darf nicht mehr angegriffen werden. Das sieht man in Thailand sogar recht häufig. Der strauchelnde, aber noch nicht ausgeknockte Gegner wird unbarmherzig mit Knien oder Füßen attackiert. Und warum auch nicht? Es endet erst, wenn einer nicht mehr aufstehen kann. Wer fällt, ist noch nicht geschlagen – das ist hart und gnadenlos, aber nicht unsportlich.
Dieses Spiel also – der schnelle Sweep, dann die zu Boden segelnde, ihrer Deckung beraubte Tanja und der kurz vor der Vollendung abgebrochene KO-Tritt – wiederholte Frau Doktor nach Belieben. Dazwischen schien es, als dirigiere sie die arme Tanja mit gezielten und kontrollierten Attacken genau dahin, wo sie ihren nächsten Kick ansetzen wollte. Klarer hätte Frau Dr. Schultheiss es nicht mit Worten ausdrücken können: „Mit dir bin ich noch lange nicht fertig, Kleine. Mein Knie sehnt sich nach deiner Nase, aber bevor es soweit ist, werde ich dir noch richtig wehtun. ICH entscheide, wann das hier für dich vorbei ist.”
Dieses Glänzen in ihren Augen – diese Lust, mit der sie Tanja nun vor sich hertrieb. Ich stand am Ring und beobachtete das Spiel mit offenem Mund. So viel von mir selbst sah ich in diesem Moment. Die grimmige Härte in Frau Doktors Gesichtsausdruck mischte sich mit einem geradezu kindlichen Spaß. So wie bei einem ungezogenen Gör, das immer wieder auf ein Spielzeug eindrischt, nur um zu sehen, wann es endlich entzwei geht.
Sie machten sich bestimmt Sorgen um Ihre Freundin…
Nein, ich wurde eifersüchtig. Ob auf Tanja oder auf Frau Doktor – das war mir in diesem Moment nicht so ganz klar, und eigentlich war es auch egal. Aber ich wäre gerne Teil des Tanzes gewesen, hätte jetzt gerne im Ring gestanden. Vielleicht an Tanjas Stelle. Ich hätte die Attacken der schönen Amazone mit Freude eingesteckt, nur um ihr zu zeigen, wie hart ich bin. Und ich hätte es ihr zurückgezahlt, da war ich mir ganz sicher. Jede einzelne Attacke hätte ich ihr doppelt und dreifach vergolten. Oder umgekehrt: Obwohl Tanja meine Freundin und Liebhaberin war, hätte ich in diesem Moment auch gerne mit Frau Dr. Schultheiss getauscht. Oh ja, ich wünschte mir so sehr, an ihrer Stelle zu sein und einer Rachegöttin gleich auf Tanja einzudreschen. Ihren Körper und ihren Willen gleichsam zu brechen, ihr den Verstand aus der Birne zu prügeln.
Sie sind ein böses Mädchen…
Eigentlich nicht. Wissen Sie, unsere Beziehung war immer von einer gewissen Rivalität, vom Ringen um Dominanz geprägt. Das ist ja auch der Grund, warum wir uns so häufig zu später Stunde im Ring trafen und anschließend übereinander herfielen. Zwischen uns war eine ungeheure Elektrizität, aber Liebe kann man das nicht nennen. Der Gedanke, meine Fäuste, Ellenbogen und Knie in ihren Körper zu rammen, machte mich furchtbar wuschig. Vom bloßen Zuschauen zuckte es in meinen Bizeps, meinen Beinen, meinem Unterleib…
Hatten Sie denn nicht wenigstens ein bisschen Mitleid?
Ich habe ihnen doch schon bei einem früheren Treffen einmal erklärt, dass die Vorstellung von Mitleid hier schon von vorneherein der falsche Ansatz ist. Tanja wusste, worauf sie sich einließ, als sie mit Frau Dr. Schultheiss in den Ring stieg. Hätte sie in diesem Augenblick die Oberhand gehabt, dann hätte sie Frau Doktor gnadenlos und lustvoll demonstriert, wie weh es tut, wenn man zu selbstsicher mit dem bisherigen Alpha-Weibchen auf die Matte geht. Und wenn die große Blonde Tanja weniger hart angegangen wäre, wenn sie sie in irgendeiner Weise geschont hätte, dann hätte das Tanja bestimmt mehr weh getan als es alle schmerzhaften Hiebe und Tritte gekonnt hätten. Es hätte ihren Stolz als Kämpferin verletzt.
Ich für meinen Teil hätte mich bestimmt nicht so unter Kontrolle gehabt wie Frau Doktor. Ich hätte die angeschlagene Tanja freudestrahlend zusammengehauen, so schnell es irgend geht…
Und dieser Gedanke machte sie so sehr an?
Das müssten Sie doch mittlerweile nachvollziehen können. Sie müssen unbedingt einmal mitkommen. Diese Elektrizität in und am Ring ist schwer zu beschreiben. Es ist eine ungeheuer sinnliche Erfahrung. Vor ihren Augen zwei schöne, athletische Frauen. Das grelle Licht der Scheinwerfer funkelt auf ihren verschwitzten Körpern. Definierte Muskeln spielen unter glänzender Haut. Es riecht nach dem Linoleum des Hallenbodens, nach Leder und frischem Schweiß. Nicht selten bekommen Sie nahe am Ring etwas davon ab, wenn er nach einem harten Treffer durch die Luft spritzt. Oder Blut. Nach einem Cut fließt es manchmal in Strömen. Man riecht den Schmerz der Gegnerin und will nachsetzen, er treibt einen an, immer wieder die gleiche Stelle zu treffen, um sie niederzuringen. Aber auch der Geschmack des eigenen Blutes wirkt anspornend. Er steigert die Rage und stachelt dazu an, die Gegnerin ebenfalls von ihrem eigenen kosten zu lassen, es ihr heimzuzahlen. Der Schmerz ist in diesem Augenblick vollkommen schnuppe, das kann ich ihnen garantieren. Man ist so vollgepumpt mit Adrenalin und Endorphinen, dass man ihn kaum wahrnimmt, selbst wenn man aussieht wie nach einem Verkehrsunfall.
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